Once upon a time in Venlo II (later part of the roman „Vodka vs. Joints oder auch Wirtschaft vs. Ayurveda”)
Er nahm noch einen tiefen letzten Zug und fragte, ob in mir gerade dasselbe vorging wie in ihm. Ich ging in mich um die Gefühle genau beschreiben zu können, die mich gerade erfüllten. Zuerst die Umgebung. Die Sonne knallte nur gerade so zu auf meinen heißen, verschwitzen Körper. Mein T-Shirt klebte – mal davon abgesehen, dass es ziemlich durchnässt war – vor allem an meinem Rücken fest, da dort üblicherweise der Rucksack auflag. Meine Radfahrhose – ich hatte noch eine ordentliche Jeans und ein paar Zeitungen (Handelsblatt, Wirtschaftswoche, FAZ) für die Heimzugfahrt dabei, damit man uns nicht für die letzten Touristen hielt – war eine alte, hochgekrempelte, olivgrüne „New Yorker“ baggy, die für diesen Anlass aus viel zu dickem Jeansstoff bestand, aber wiederrum recht widerstandsfähig war, machte sich wie ein Hochofen um meine Eier. Was hatte ich zu mir genommen. Eine halbe Flasche Wein innerhalb der letzten Stunde und einen halben „Tag ist dein Freund“, was zu einer Intensivierung der Farbgebung führte, weshalb das Sonnenlicht unerträglich wäre, wenn ich nicht die Pornosonnenbrille aufhätte, die beides verhinderte. Viel mehr wirkte alles wie ein bordeauxfarbener Film durch die rot-bräunlich verlaufenden Gläser der Pilotenbrille. Das war’s! Ich sagte ihm, alles sei für mich wie ein Film und es wäre schade diesen sitzend zu verbringen. Es wäre außerordentlich empfehlenswert sich betrunkenen Gemütes auf das Fahrrad zu schwingen und den Plan weiter zu verfolgen, der an mir wie ein Film kurz vor dem Einschlafen vorbei ziehen wird, zumindest bis zum nächsten Stopp. Wir setzten uns also in Bewegung und ließen die T-Shirts im Rucksack. Wir trugen Hosen, Brillen und fuhren ganz langsam Fahrrad, was uns beiden schon ziemlich schnell vorkam. Die Bäume zogen nur so an uns vorbei, als würde man seitlich aus dem Zug schauen. Aber zur Seite schauen hatte ich mir in diesen Sphären verboten, da ich dazu neigte dann auch in diese Richtung zu fahren. M.K. fuhr manchmal freihändig, solange bis ihn die Koordinationsblockade des Weed-Mannes wieder unter Kontrolle brachte, die mich die ganze Zeit festhielt. Wir fuhren durch irgendwelche Felder, manchmal etwas unterbrochen durch etwas Wald. Meistens hintereinander, weil wir jedes Mal fast zusammen stießen, wenn wir es nebeneinander versuchten. Wir hatten nicht so recht einen Plan wo lang. Alles sah irgendwie gleich aus. Aber wir dachten, wenn wir grob in die Richtung fahren, dann werden wir schon auf irgendein verfluchtes Dorf stoßen, wo wir rasten könnten. Wir kannte die Strecke schließlich mehr oder weniger. Wir haben sie öfter mal variiert, aber im Grundsatz war klar wo lang. Als wir zum pissen hielten sagte M.K.: „Eyyyyy, ich könnt noch was trinken und es ist ein scheiß Feiertag und ich glaub, eyyyyyy (er lachte sich erstmal 5 min. krumm und schief), wir haben uns voll verfahren. Die Strecke haben wir noch nie so genommen.“. Ich antwortete nüchtern, dass dies eben ein Tag sei, an dem wir eine neue Strecke ausprobieren.“ Ich fuhr theatralisch und lauter werdend fort: „Wenn jemand es vorhergesehen hat, dass wir dazu bestimmt sind, alle Pfade nach Venlo zu erkunden, die über die scheiß Wiesen in NRW führen, dann warum frag ich dich, solltest du etwas dagegen haben? Kurva! Kurva Mach! Die Energien des Kosmos haben uns hierher befördert und es soll genau dies geschehen. Wahl ist eine Illusion, wie du selbst so Weise formuliertest!“ Er heulte ein wenig und lachte dabei, ich konnte mich auch nicht zurück halten und wälzte mich lachend, luftschnappend auf dem Boden und er rief: „So kommet in eurer Weisheit, lasset uns fortfahren zu großem Ruhm durch die Erkenntnis, dass die Existenz selbst, in ihrer grenzenlosen Weisheit, den Weg für uns bestimmt.“ Wir setzten uns, immer noch stark nach Luft schnappend, auf unsere Räder. Und man mag es kaum glauben, aber wir fuhren geradezu auf einen Ort, der am Sonntag eine offene Trinkhalle bot, da sie Teil eines Einkaufszentrums war, welches irgendetwas feierte. Es gab eine Hüpfburg und sowas. Wir beschlossen zu halten und uns mit dem nötigsten einzudecken. Wir holten eine Flasche Pott 54% eine 1 L Cola und einen Hitchcock Limettensaft. Eis wäre aussichtslos gewesen und die Cola war ja gekühlt. Ach nach 3 Schlücken wäre das eh etwas egal gewesen. Nachdem wir einen Schritt aus den Laden raus waren, setzten wir uns auf den Boden und starteten eine Mischung. M.K. meinte, wir sollten uns Zeit lassen und die Dosis steigern. Ich antwortete in nem abweisenden Ton: „Ne Alter, wir haben 14 Uhr. Wir hätten schon fast da sein sollen und haben keine Idee wo wir sind. Wir müssen mal voran machen.“ „Aber gerade deshalb, Hurensohn!“, versuchte er grinsend zu beschwichtigen, während ich die Gläser halb voll mit Pott Rum machte. Er lehnte sich außerdem vorn über und paschte mir etwas koordinationsblockiert entweder vom Weed-Mann, was mir wohl gerade auch beim Cola-Falschen öffnen zu schaffen machte, oder vom krampf im Bauch, weil er immer noch Lachflashs schob. Schon an der Kasse hat er das gemacht und ich konnte mich überhaupt nicht konzentrieren beim Geld zählen. Als er immer nur zu lachte, schaute ich mit meinen roten Augen den Verkäufer an und bekam einen Schweißausbruch, bis ich dann selbst nur lachen konnte, woraufhin ich dem Verkäufer mein Portemonnaie gab, damit er sich sein Geld doch bitte selber nehme. M.K.s Gekraule veranlasste mich ihn zart an der Schulter zu berühren, woraufhin er sich beruhigte. Ich zeigte auf den Verkäufer, der über ihm stand und der uns dann auch veranlasste, doch bitte etwas weiter weg zu gehen. M.K. fragte freundlich mit übertriebener Intonation: „Aber warum denn?“ Während ich, wohl wissend, dass ich ihn gleich werde im Zaum halten müssen, obwohl ich voll und ganz seiner Meinung war, die Sachen zusammenpackte und schon mal aufstand. Ich hatte den Rucksack, check, Portemonnaie, Schlüssel, Uhr, Handy, check, check, check. Nochmal, konzentriere dich. Rucksack, check, Portemonnaie, check, Schlüssel, check, Uhr, check, Handy, check, Getränke, check, M.K.‘s Rucksack, check, ok. Währenddessen hatte sich eine Diskussion zwischen M.K. und dem Verkäufer entwickelt. Während der Verkäufer sagte, er könne von seinem Hausrecht Gebrauch machen und uns des Platzes verweisen, beschimpfte M.K. ihn bereits als gottverdammten Nazi. Er stellte die Frage wie er darauf käme, dass irgendjemanden auf der Welt was gehörte und als ob wir ihm glauben würden, dass ihm die scheiß Trinkhalle gehören würde. Er könne doch nicht mal ne Pott 40% von einem mit 54% auseinanderhalten, weil er das Zahlensystem nicht beherrschte. Ich machte beschwichtigende Gesten in Richtung des Verkäufers und packte M.K. sanft an den Schultern und gleichzeitig musste ich die ganzen Sachen halten. „Beruhige dich, lass den doch. Wir finden sicher auch einen anderen Platz. Wo wir es viel ruhiger haben.“ M.K. machte seinen Standpunkt nochmal klar indem er sagte: "Ey ich hab an einem Gott verdammten Sonntag an dem kein scheiß Kunde auf eurem Fest ist, hier was gekauft und du hast nichts bessers zu tun, als mir zu befehlen, wo ich es trinken soll. Was bist du überhaupt für ein Mensch. Puta! Ein Deutscher nur ein Deutscher kann so behindert sein. In jedem anderen Land hätte der Ladenbesitzer mit uns getrunken, aber da habt ihr ja sicher auch Gesetze gegen." Ich sagte zum Verkäufer noch, dass das schlimmste an der Sache war, dass wir auch noch ziemliche Elite-Studenten seien und wenn wir später wollten den Laden auch kaufen können nur um ihn zu entlassen. Also solle er sich mal beruhigen, wir würden ja schon gehen. Und dann gingen wir. 10 Schritte entfernt vom Eingang tranken wir den Becher Rum-Cola-Limette fast auf Ex, denn lange wollten wir nicht sitzen. Die Hüpfburg hatte eine zu große Anziehungskraft auf uns. Sie war mickrig, gelb, bis zu 12 Jahren durfte man drauf, was uns nicht hinderte. Brav wie wir waren zogen wir uns unsere Schuhe aus und fingen an uns zu batteln. Es gab nur die Möglichkeit die Synthesizerstimmen von Elektro-Liedern zu grölen und sich gegenseitig zu bäschen. Leider waren wir etwas zu schwer für die Burg, weshalb wir die ganze Zeit auch in Stabilitätsrettungsaktionen verwickelt waren. Als wir erneut eine offiziell aussehende Person auf uns zu kamen sahen. Fingen wir an laut zu fluchen und ergriffen die Flucht. Wir fuhren um unser Leben. Durch das Hüpfen ist uns das Blut mit dem Rum zu Kopf gestiegen und das schnelle Fahrradfahren machte es nicht besser. Misgeburt! Hurensohn! Misgestalt! Mongo! Wichsgestalt! Arschgeburt! Fis de put! Puta! Ihr scheiß Fotzenfressen! Nazi-Opfer! Judentöter!
Wie es der Zufall so wollte hat uns unsere planlose Raserei im doppelten Sinne unverhofft zu einem Ort gebracht auf dem Dorffest war. Da wir die alten Öppas nicht enttäuschen wollten, machten wir erst Mal einen Drink fertig. Als wir diesen ausgetrunken hatten, verbesserten wir die Mobilität unseres Trinkvorrates, indem wir den verbliebenen halben Rum in die restliche Cola schütteten und das Ganze noch mit dem restlichen Limettensaft garnierten. Das Dorffest machte Einiges her. Es war alles ziemlich dekadent in rot, gold und weiß getüncht. Es gab kleine Karussells und lauter Ess- und Saufstände in dieser Farbe. Angeheitert wie wir waren und bestimmte Zielvorgaben bezüglich der Ankunftszeit missachtend, liefen wir eine Runde quer durch das herrliche treiben, etwas irritiert von der lauten Musik, die unseren Schädeln arg zu setzte, konnten wir uns nicht genug der Pracht erfreuen, die so manch einer der Menschen dort trug. In eben der sonstigen Farbgebung trugen sie recht lustige Trachten. Aber god damn it, es war weder Fasching, noch…Schützenfest?...Wir zeigten mit unseren Fingern auf die Leute, nippten an der Flasche und amüsierten uns herrlich. Bis wir schließlich auf einen kleinen seitlichen Vorhof, der aus steinernen Treppen bestand und zu einer Kirche gehörte niederließen. Rechts ne Mauer, links ne Kirche, hinter uns das Dorffest, vor uns ein recht langer und breiter Treppengang in den Vorhof der Kirche und wir hatten bequeme Stufen zum sitzen. Just als wir es uns an diesem schattigen Plätzchen bequem gemacht hatten, kam von unten eine recht feddig wirkende Frau mittleren Alters. Sie hatte ne Netzstrumpfhose und einen roten Mini-Rock an. von Weitem erkannte man nur noch die langen schwarzen, wohl etwas ungepflegten Haare. Hohe Absätze waren wohl Pflicht dachte ich. Und M.K. sprach aus was ich dachte: „Puuutaaa!“ Wir bereiteten die Gläser vor, als ob es schon Gewissheit wäre, aber manchmal ließen wir uns bereits von unseren Gefühlen leiten. Als sie näher kam. bemerkten wir die Sonnenbrille und ihr darunter verstecktes aber doch erkennbares abgenutztes Äußeres. Wir waren besoffen und es heißt in diesem Zustand ist ein Loch ein schönes Loch, so tief es auch ist. Aber wir waren angewidert. Gewillt sie ziehen zu lassen erstaunte mich mein sonst mir im Ego verbundener M.K. und wurde mir fremd. Geradezu absonderlich erstaunt nahm ich waaahhrr, waaaas da vo sih ging. M.K. zeigte, dass er gerne ein netter Mensch war oder sowas indem er sie einlud mit uns zu trinken. Manchmal - sein altes Ego durchscheinend - mir angewiderte Blicke zuwerfend, unterhielt er sich ganz selbstverständlich mit ihr und stellte Fragen, was sie so machen würde, erzählte was für ein schöner Tag heute doch wäre. So angewidert ich doch war. Umso schneller begann mein Kopf seinen üblichen Film zu fahren. Ich zog sie schnell aus und bildete mir einen etwas abgenutzten Körper nach zwei Abtreibungen ein, mit den üblichen Schwangerschaftsstreifen und Cellulitis Erscheinungen. Sie war recht schlank hatte mind. hängende Körpchengröße B 75, hatte lange Haare. Was brauchte eine Frau mehr?, dachte ich. Ich fragte, sie nackt vor mir sehend: „Kurva, dich hat doch grad ein dicker Mann vom Volksfest in son’nem Kostüm gevögelt.“ M.K. brach in Erstaunen aus und rief laut und beschwichtigend: „Neeeeiiiiiiiinn, letzer HUREENSOOHN, warum!?“ Ich entschuldigte mich, gab ihr den Rum, sie bedankte sich kaum verständlich, da sie offensichtlich schon ziemlich voll war. Weil sie aber die ganze Zeit vor sich hin stammelte und unverständlichste Silben offensichtlich auf dem mir bekannten polnisch von sich gab, schätzten wir, dass sie Koks genommen hatte oder so. M.K. machte schon Andeutungen mit seinem Finger an der Nase und blinzelte mir zu. Ich machte mit meinen Gedanken weiter. Sie wurde also von diesem dicken Mann gefickt. Seine Wichse war wahrscheinlich noch irgendwo in ihr. In den Arsch hat er es ihr bestimmt besorgt. In meiner Vorstellung penetrierte ich ihre Muschi, während der Mann im Kostüm ihren Hintern befriedigt. M.K. hat seinen Schwanz in ihrem Mund und testet ihre deepthroatability. Nachdem wir mehrmals alle drei die Löcher getauscht hatten, ergossen wir uns in dem uns gerade zu geteilten. Ich hatte fast wieder einen Ständer, der gegen meine Jeans drückte, so dass ich durch den lästigen Schmerz aus meinen Träumen gerissen wurde. Die Puta wurde langsam lästig und auch zu laut. Wir forderten auf sie zu gehen. Als sie das praktisch ignorierte beleidigte ich sie auf Polnisch, was sie veranlasste zu gehen. Wir lachten Tränen um uns dann endgültig auf den Weg nach Venlo zu machen, was wohl ganz in der Nähe sein sollte um 16:00 Uhr. M.K. sagte: „Ey, letzter Hurensohn, du brauchst jetzt nicht denken, nur weil 16.00 Uhr ist, wären wir schon in der Nähe von Venlo.“ Doch ich wusste wir würden es schaffen.
to be continued...
derletztehurensohn am 13. November 10
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